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Freitag, 28. August 2009 - 16:32 Uhr
Ein tiefgehendes modernes Märchen über den Regenbogenwanderer

Eine Geschichte die zum Nachdenken anregt.

http://www.bookrix.de/_title-de-flying-dreams-der-regenbogenwanderer


Ich wünsche euch schöne Anregungen.


Kokopelli

Montag, 17. August 2009 - 19:16 Uhr
Ein weiteres Märchen zum Nachdenken

Die Kraft des Regenbogens

Es war einmal ein kleiner Junge, der von Zuhause davon gelaufen war und sich auf
den Weg machte, um eine neue Heimat zu finden. Er ging allein durch den dunklen
Wald, aber er hatte keine Furcht, weil er seinen Baseballschläger dabei hatte und
wusste, dass er damit alle Feinde in die Flucht schlagen konnte.
Während er so durch den Wald marschierte, traf er auf einen Wanderweg und folgte
diesem eine Weile. Schon aus der Ferne sah er einen alten Mann am Wegesrand auf
einem großen Stein sitzen. Sein Herz tat einen kleinen Sprung, denn er freute sich
darüber, mal wieder mit jemandem sprechen zu können. Auch der alte Mann hatte
den Jungen erblickt und winkte ihm zu, als Zeichen dafür, dass er ihm wohl gesonnen
war.
Hallo, alter Mann, sagte der Junge. Warum sitzt du hier auf dem Stein?
Ich bin müde von der Wanderschaft, mein Sohn,erklärte der Alte. Am liebsten
würde ich wie ein Einsiedler zurückgezogen auf mein Ende warten. Aber ich habe das
Versprechen gegeben, jede Woche einmal auf dem Marktplatz zu erscheinen. Und
mein Versprechen muss ich halten.
Es entstand eine kurze Pause, in der der alte Mann und der kleine Junge ihren Blick
über die weiten Felder schweifen ließen.
Wem hast du dieses Versprechen gegeben ? fragte der Junge den alten Mann.
Ich habe es Gott gegeben, sagte der alte Mann etwas wehmütig.
Warum? fragte der Junge weiter.
Ach, das ist eine lange Geschichte, mein Sohn, sagte der Alte und blickte einem
Vogel nach, der im Baum von Ast zu Ast sprang und sein Liedchen trällerte.
Eigentlich ist es bei uns so Tradition gewesen, dass wir immer zum Marktplatz
fuhren und dort unsere Vorträge über Gott und die Welt hielten. Und als meine
Eltern starben, haben sie mir am Sterbebett das Versprechen abgenommen, diese
Tradition aufrecht zu erhalten. Nur um der Familienehre willen.
Aber du willst eigentlich etwas anderes tun, alter Mann ? fragte der Junge.
Das ist ja das Problem, mein Sohn, sagte dieser. Eigentlich bin ich gar nicht so
alt. Aber dieses Versprechen lastet so auf meiner Seele, dass ich kaum noch gerade
gehen kann.
Sie schauten eine Weile einem Reh zu, dass friedlich auf der Wiese äste. Und was
treibt dich in die Stadt, mein Sohn? fragte der Alte nach einer Weile.
Ich habe mich entschlossen, von meinen Eltern fort zu gehen und mein Glück allein
zu finden, sagte der Junge. Ich will frei sein und machen was ich will. Ich will Gott
finden und eine neue Familie.
Das ist sehr viel auf einmal, meinte der Alte und setzte dann hinzu: Wenn du
mich ein wenig begleitest und mir Gesellschaft leistest, dann will ich dir gern
behilflich sein, so gut ich kann. Der Junge war damit einverstanden und so machten
sie sich gemeinsam auf den Weg in die Stadt.
Als sie dort angelangt waren, sahen sie eine tobende Menge auf dem Marktplatz laut
schreiend und grölend in eine Richtung laufen. Und während sie sich noch fragten,
was hier los war, wurden sie schon von anderen mit fort gerissen. Plötzlich sahen sie
auf einer Bühne einen schwarz maskierten Mann stehen und zur Menge sprechen.
Hört, ihr Leute, lasst euch sagen,
nur wer reinen Herzens ist, der kann es wagen,
frei und leicht zu leben,
alle andern haben mir zu geben,
was der Sinn des Lebens ist.
Die Menge raunzte und verfiel in eine stille, starre Angst, in der kaum einer wagte zu
atmen. Der Junge zupfte den Alten am Ärmel. Wir müssen es wagen! Wir sind
reinen Herzens! Wer weiß, was mit den Menschen geschieht, wenn sie nicht tun, was
der Fremde dort verlangt!
Du bist mir ein wenig zu mutig, mein Sohn. Was können ausgerechnet ein alter
Mann und ein kleiner Junge ausrichten?
Aber ich habe doch meinen Baseballschläger bei mir. Uns kann nichts geschehen!
rief der Junge voller Vertrauen und blickte den Alten mit großen, flehenden Augen
an.
Und nach einer Weile nickte dieser fast unmerklich. Dann machten sie sich auf den
Weg zur Bühne, wo der Fremde in schwarz noch immer versuchte, Freiwillige, die es
mit ihm aufnehmen wollten, zu finden.
Der alte Mann ging auf die Bühne und sagte laut: Haltet ein, Fremder. Nehmt mich,
aber lasst die Leute in Frieden. Und sogleich kletterte der Junge auf die Bühne und
sagte: Nein, nehmt mich. Der Alte hat der Welt viel mehr zu sagen als ich es jemals
können werde. Ich bin der richtige für Euch!
Der schwarze Mann war so sprachlos vor Erstaunen, dass es überhaupt Freiwillige
gab und er keine Gewalt anwenden musste, dass er kaum ein Wort heraus brachte.
Da waren der alte Mann und der Junge schon in einen Streit verwickelt. Jeder von
ihnen wollte derjenige sein, der mit dem Fremden mit ging.
Plötzlich tönte es Schluss jetzt! und donnernd hallte die Stimme des schwarzen
Mannes über den Marktplatz. Ich nehme euch beide. So sei es.Er schwang dabei
ein Lasso über seinem Kopf und murmelte einen Zauberspruch. Und wie von
Geisterhand geführt erschien hinter der Bühne das Ende eines Regenbogens.
Geht hinein, befahl der schwarze Mann. Es wird zu eurem Besten sein. Und der
alte Mann und der Junge bestiegen das Ende des Regenbogens und waren plötzlich
verschwunden.
Einige Tage später kam ein junger, geheimnisvoller Reiter in die Stadt. Und es
schien, als wenn jedermann ganz automatisch in seinen Bann gezogen wurde. Der
Mann ließ sich in der Stadt nieder und hatte schon sehr bald den Ruf eines guten
Beraters. Viele Menschen kamen zu ihm und wollten Hilfe bei der Lösung ihrer
Probleme haben.
Und ihnen allen erzählte er von der transformatorischen Kraft des Regenbogens, die
allen Problemen ein Ende bereitete. Er erzählte von der Kraft des Glaubens und von
dem Mut zur Freiheit, die die Einheit mit sich selbst bringen würde. Und er zeigte
den Menschen Übungen, mit denen sie zur Einheit mit sich selbst zurückkehren
konnten.
Aber kaum jemandem erzählte er von der auch so unglaublichen Vereinigung von
jung und alt im Regenbogen, die zu seiner Freiheit führte und die von nun an für
immer so bleiben sollte.

Quelle:
meine-Märchen.de
Gudrun Anders
GUCORNAN@aol.com

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